Sicher ist sicher: Wenn wir uns in der Schwangerschaft gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen lassen, kümmern wir uns von Anfang an um den Schutz unserer Babys. Maternale (mütterliche) Antikörper, die der Körper als Immunantwort auf eine RSV-Impfung bildet, werden dabei während der Schwangerschaft über die Plazenta auf das Baby übertragen und können es in den ersten Lebensmonaten schützen. Das nennt man „Nestschutz“.1, 2
Viele Kinder-Impfstoffe können generell erst ab einem Alter von mindestens 6 Wochen verabreicht werden. Deshalb trägt die Impfung während der Schwangerschaft dazu bei, Neugeborene ab dem ersten Atemzug vor bestimmten Krankheiten und den damit verbundenen möglichen Komplikationen zu bewahren.1, 2
RSV-Impfung in der Schwangerschaft
Unter Säuglingen und Kleinkindern ist das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) leider weit verbreitet – fast jedes Kind bekommt es vor seinem zweiten Geburtstag zumindest einmal. Meistens verursacht RSV keine langfristigen gesundheitliche Probleme und verläuft harmlos. Für Frühgeborene und Babys kann es jedoch gefährlich sein und zu einem schweren Krankheitsverlauf führen. RSV ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen.1, 3
Die RSV-Impfung für Schwangere baut auf die Übertragung der eigenen Antikörper an das ungeborene Kind – das wird als maternale Immunisierung bezeichnet. Gegen RSV kann zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche geimpft werden.4
Der beste Grund, in der Schwangerschaft zu impfen, ist der Schutz des Neugeborenen!5
Als Mütter können wir unsere Babys gleich ab der Geburt vor schweren Erkrankungen schützen, gegen die sie als Neugeborene noch nicht genügend Antikörper bilden konnten.
Das Prinzip der maternalen Immunisierung6
Einer Frau wird der Impfstoff während der Schwangerschaft verabreicht.
Als Reaktion auf den Impfstoff bildet das Immunsystem mehr bestehende Antikörper oder entwickelt neue Antikörper (Immunglobulin G, kurz IgG).
Die Anitkörper (IgG) wandern durch die mütterliche Blutbahn zur Plazenta zum Fötus. In den ersten Lebensmonaten zirkulieren sie dann in der Blutbahn des Kindes und schützen vor Infektionen.
Baby schützen vor RSV
Direkt nach der Geburt ist das Immunsystem von Neugeborenen noch nicht vollständig entwickelt. Daher können sie selbst noch nicht genügend Abwehrkräfte gegen RSV bilden.1
Risiko einer RSV-Erkrankung
Wie hoch ist das Risiko einer RSV-Erkrankung für mein Baby?1
Innerhalb der ersten zwei Lebensjahre stecken sich nahezu alle Kinder mindestens einmal mit RSV an.1
Besonders für Frühgeborene und Säuglinge in den ersten Lebenswochen besteht die Gefahr eines schweren Krankheitsverlaufs.1
Der häufigste Grund, warum Säuglinge und Kleinkinder im Krankenhaus wegen einer Atemwegserkrankung behandelt werden müssen, ist eine Infektion mit RSV.7
RSV-Impfung
Als werdende Mütter steht Ihnen eine Impfung gegen die Infektion mit dem RS-Virus zur Verfügung, welche von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zum passiven Schutz der Neugeborenen zugelassen ist. Die schützenden Antikörper werden dabei durch die Impfung von der Mutter auf das Kind übertragen. Entsprechend der Zulassung können Schwangere sich auf Wunsch zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche impfen lassen.4
RSV-Saison
Wie viele andere Viruserkrankungen ist auch das Auftreten des RS-Virus vorwiegend saisonal bedingt. Die RSV-Saison beginnt in Österreich zumeist im November und erreicht ihren Höhepunkt dann im Februar. Schwangere können auf Wunsch zwischen der 24. und 36. Schwangerschaftswoche einmalig gegen RSV geimpft werden, vorzugsweise zwischen September und März.4
Weitere Informationen und Auskunft zur RSV-Impfung erhalten Sie bei Ihren Frauenärztinnen- und -ärzten des Vertrauens.
Über RSV
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist hochansteckend und verbreitet sich saisonal – genau wie die Grippe – vor allem im Winter. Es befällt die Atemwege und wird durch die Tröpfcheninfektion bei Husten oder Niesen oder durch eine Schmierinfektion (beim Kontakt mit Nasen-/Rachensekret auf kontaminierten Oberflächen) übertragen.1, 4
Symptome einer RSV-Infektion bei Babys
Eine RSV-Infektion ähnelt einer klassischen Grippe. Das Virus hat je nach Altersgruppe unterschiedliche Auswirkungen. Zu den häufigsten Symptomen der Krankheit zählen Husten, Niesen, Fieber, Schnupfen und Röcheln.8 Zuerst sind überwiegend die oberen Atemwege betroffen. Innerhalb von 1–3 Tagen kann die Infektion aber insbesondere bei Säuglingen auch zu den unteren Atemwegen gelangen.9
Symptome bei Säuglingen:8,9
Fieber
Starker Husten
Beschleunigte Atmung
Atemnot
Blaue Färbung der Haut
Bei Säuglingen, die mit RSV infiziert sind, können außerdem Symptome auftreten wie Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Veränderungen im Atemrhythmus oder Apnoe (vorübergehende Atempausen, besonders während des Schlafs). Erwachsenen können zudem Halsschmerzen, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und Ermüdungserscheinungen entwickeln.8
Schutz vor RSV
Ähnlich wie bei anderen Viruserkrankungen können bei RSV lediglich die Symptome gelindert werden. Vorbeugen können wir allerdings mit verstärkten Hygiene-Maßnahmen wie:1
Häufig die Hände mit Seife und Wasser waschen
Oberflächen bzw. Gegenstände vom Baby (wie z.B. Schnuller oder Babyflaschen) reinigen und desinfizieren
„Korrektes“ Niesen und Husten (Abstand von anderen Personen halten und in die Armbeuge niesen oder husten)
Kontakt mit infizierten Menschen zu vermeiden ist leider kaum konsequent möglich, denn sie können bereits vor den ersten sichtbaren Symptomen ansteckend sein.4
Viren können demnach auf Neugeborene einerseits durch engen Körperkontakt, Husten und Niesen oder durch verunreinigte Hände übertragen werden. Ein weiterer möglicher Übertragungsweg sind Schnuller, Babyflaschen oder andere Gegenstände, die von infizierten Personen berührt wurden. Bereits beim Sprechen können Tröpfchen mit dem Virus in die Nähe des Babys gelangen.1
Im Durchschnitt sind Infizierte 3 – 8 Tage ansteckend. Allerdings gibt es auch jene, die das Virus mehrere Wochen lang ausscheiden und dabei keine Symptome zeigen.4